Lachgas in der Medizin und Zahnmedizin

Lachgas in der Anästhesie

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts nutzte der Zahnarzt Horace Wells die schmerzlindernde Wirkung von Lachgas während Zahnbehandlungen. Damit ist Lachgas heute das älteste, weltweit verwendete Anästhetikum/Analgetikum.

Das Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil von Lachgas ist ausgiebig wissenschaftlich untersucht worden. Dass es als wichtige Komponente einer sogenannten balancierten Narkose unverändert seit mehr als 150 Jahren zur klinischen Routine in der modernen Anästhesie gehört, belegt sein besonders günstiges Nutzen-Risiko-Profil auch im Vergleich zu neueren Anästhetika. mehr …

Lachgassedierung in der Zahnheilkunde

Zahnarztangst betrifft ca. 60% der Bevölkerung. So finden verschiedene Verfahren zur Entspannung während Zahnbehandlungen von der empathisch Zuwendung über Hypnose und Akupunktur bis hin zur Medikamentengabe Anwendung.

Als eine dieser Möglichkeiten hat sich die dentale Lachgassedierung seit vielen Jahren insbesondere in den U.S.A., England und den Niederlanden in der Routine bewährt.

Dabei wird Lachgas in seiner Dosierung individuell den Bedürfnissen der Patienten angepasst (titiriert). Ziel ist eine entspannte, angstfreie Behandlung beim Zahnarzt. Auch ein übermäßiger Würgereiz kann durch eine Lachgassedierung unterdrückt werden. Die Tiefe der Sedierung ist mit einer Narkose jedoch nicht vergleichbar und zur Schmerzausschaltung wird sie meist mit einer örtlichen Betäubung kombiniert. mehr …

Die fixe 50/50-Mischung von Lachgas und Sauerstoff

Um zusätzlich zu dem sedierenden Effekt von Lachgas auch dessen schmerzlindernde (analgetische) Wirkung zu nutzen ist eine Dosierung von 50% Lachgas in Sauerstoff nötig. Eine solche 50/50-Mischung kann als stabile Mischung in einer Flasche abgefüllt werden (sog. Premix) und ist seit Jahrzehnten unter anderem unter den Namen Entonox^® oder Medimix^® bekannt. Als Indiaktion gilt die Analgosedierung (Beruhigung plus Linderung von Schmerz) für kurzzeitige Schmerzzustände von leichter bis mittlerer Intensität.

Auch in Deutschland ist eine solche Mischung seit 2008 unter dem Namen LIVOPAN^® zugelassen und findet zunehmende Verbreitung in der Kinderheilkunde, in Notfallambulanzen und während der Geburt im Kreißsaal. mehr …